Ruinen der königlichen Burg in Lanckorona
Die gotische steinerne Burg von Lanckorona an der Grenze zwischen dem Krakauer Land und dem Herzogtum Auschwitz (Księstwo Oświęcimskie) hatte im 14. Jahrhundert König Kasimir der Große an der Stelle einer hölzernen Ansiedlung aus dem 13. Jahrhundert errichtet. Die Geschichte der Burg, die in den darauffolgenden Jahrhunderten zu einer starken Festung erweitert worden war, war stürmisch. Im 16. Jahrhundert nahm von ihr aus Albrecht Łaski, der Woiwode von Sieradz, die Umgebung aus. Stefan Batory erlangte die Festung von ihm mit Gewalt. Während der schwedischen Invasion wurde die Burg 1655 den Schweden überlassen, was sie vor der Zerstörung bewahrte. Jahrhundertelang gehörte sie Adelsfamilien. Sie war die Residenz der Starosten von Lanckorona und wechselte vielfach den Besitzer. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert gehörte sie den Zebrzydowskis, später den Czartoryskis, den Lanckoronskis und den Wielopolskis. 1768 bildete die Burg die wichtigste Festung der Bar-Konföderierten, die das Bauwerk mit Hilfe französischer Ingenieure verstärkten. 1771 erlitten die Konföderierten bei einer Schlacht an der Burg eine Niederlage. 1772 nahmen die Österreicher nach langer Belagerung die Festung ein. Sie richteten in der Burg ein Gefängnis ein und sprengten sie später in die Luft. 1884 wurde mit dem Abbruch der Ruinen begonnen.
Im Mittelalter hatte die Festung eine rechteckige Form und besaß zwei viereckige Ecktürme. Ein rechteckiger Hof schloss sich an das Wohngebäude an. Im 18. Jahrhundert wurden in den Ecken Bastione angefügt. Eine Zugbrücke sowie äußere Erdbefestigungen mit einem Fort entstanden.
Der Weg zur Burg in Lanckorona ist schlecht ausgeschildert. Am besten folgt man vom Markt aus der ul. Św. Jana hinter der Kirche. Zunächst ist die Straße asphaltiert, wird dann steiler und unbefestigt. Die Ruine ist umzäunt, aber man kann das Gelände betreten. Von der gesamten Burg ist nicht viel übrig geblieben, aber es lohnt sich, die historischen Mauern zu erkunden, die einst eine schöne Festung bildeten.