Die Kirchengemeinde in Lipnica Murowana wurde 1144 gegründet. Jahr 1363 stiftete König Kasimir der Große an der Stelle der Kirche aus Holz eine gemauerte Kirche. 1483 stiftete der Gemeindevorsteher Łukasz Waldorf den Altar der Himmelfahrt der Heiligsten Jungfrau Maria. Die Kirche wurde in den Jahren 1500 und 1740 sowie mehrmals im 19. Jahrhundert von Bränden zerstört. Nach der Beschädigung während der schwedischen Kriege 1655 wurde die Kirche renoviert, 1720 und 1754 umgebaut und nach dem Brand von 1820 wiederaufgebaut. 1973 wurden die gotischen Portale teilweise freigelegt und 1976 verputzt. Die letzte Sanierung der Wandmalereien und des Mobiliars fand zwischen 2009 und 2011 statt.

Die Kirche wurde auf einem Kreuzgrundriss errichtet. Es ist eine aus Sandstein gemauerte Kirche, verputzt, einschiffig mit einem zweiseitig geschlossenen schmaleren Chorraum, und mit Kapellen in den seitlichen Armen und einem massiven, über 30 Meter hohen Glockenturm auf quadratischem Grundriss, der von Eckpfeilern gestützt wird. Sie ist mit einem hohen Satteldach mit einem viereckigen Reiter und mit Dachziegeln eingedeckt. Die Fassade mit einem schwarzen, schmiedeeisernen Tor wurde aus unregelmäßigen Sandsteinblöcken erbaut.

Die Wände und die Decke sind mit figuralen und ornamentalen Malereien von Aleksander Miklasinski von 1863 bedeckt. Der neobarocke Hochaltar von 1887 wurde von Ludwik Sikorski angefertigt. Der Rokoko-Altar in der Kapelle stammt aus dem Jahr 1773. Die Seitenaltäre und die Altäre in den Kapellen aus dem späten 19. Jahrhundert sind ein Werk von Władysław Łuczkiewicz und Ludwik Sikorski. Das älteste und wertvollste Artefakt ist die gotische Holzstatue der Muttergottes mit Kind von 1370, die so genannte Schöne Madonna von Lipnica – ein Geschenk des Königs Kasimir dem Großen. Interessant sind auch die Statuen von Christus auf dem Triumphbogen aus dem 17. Jahrhundert und in der Sakristei aus dem 18. Jahrhundert. Die Kanzel wurde 1889, die steinernen Taufbecken im 14. und 15. Jahrhundert angefertigt. In dem älteren von ihnen wurde 1435 der Heilige Simon  getauft. Die Kirche beherbergt auch die Reliquien des Heiligen Johannes Paul II.

Auf dem Turm hängt die Glocke Maryja, die nach ihrem Stifter – Präsidenten Lech Kaczyński, Präsidentenglocke genannt wird und 2009 gegossen wurde. Vor der Kirche stehen Keramikstatuen der Heiligen von Lipnica: Szymon und Ursula Ledóchowska und der seligen Teresa Ledóchowska, die Werke von Schülern der Kunstschule Wiśnicz aus dem frühen 21. Jahrhundert sind.

Die Kirchengemeinde St. Andreas Apostel in Lipnica Murowana ist auch das Sanktuarium des Heiligen Simons.