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Cmentarz żydowski Tarnów

Jüdischer Friedhof, Tarnów

Kilka odnowionych nagrobków na cmentarzu. Po lewej leżący ciemny z napisami. Za nim fragment dużego grobowca. Po środku dwie jasne stojące płyty. Dalej nagrobki w formie słupów. Z tyłu drzewa i prześwitujące niebo.

ul. Szpitalna, 33-100 Tarnów Touristische Region: Tarnów i okolice

Der im 16. Jahrhundert angelegte jüdische Friedhof in Tarnów gehört zweifellos zu den wichtigsten jüdischen Nekropolen in Polen und beherbergt eine interessante Sammlung von Mazewot. Der Friedhof ist offen und für die Öffentlichkeit zugänglich.

Der jüdische Friedhof liegt auf einem Gebiet zwischen den Straßen ul. Starodąbrowska, Słoneczna und Szpitalna. Er wird durch die Jüdische Gemeinde Kraków verwaltet.

Der Friedhof wurde außerhalb der Stadt im Dorf Pogwizdów angelegt und befindet sich heute in der Stadtmitte von Tarnów, etwa einen Kilometer vom Marktplatz entfernt. Er wurde im Laufe der Zeit immer größer und umfasst heute eine Fläche von 3,2 Hektar. Über den Friedhof im 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ist nichts überliefert worden, aber er existierte bereits 1581. Mehr als 5000 Gräber sind hier erhalten, von denen das älteste Grab des Predigers Chaim, Sohn von Icchak von 1677 ist. Der Friedhof ist die Begräbnisstätte vieler prominenter jüdischer Bewohner der Stadt.

Während der deutschen Besatzung fanden hier Massenerschießungen statt. 1500 bis 3000 Juden wurden hier erschossen und in Massengräbern verscharrt. Ab 1942 benutzten die deutschen Besatzer die Grabsteine aus Sandstein aus dem Friedhof zur Pflasterung von Straßen, Gehwegen und Fundamenten. Die Folgen dieser Zerstörung sind bis heute in einigen Teilen der Nekropole zu sehen, wo nur noch Sockel auf den Gräbern übrig geblieben sind.

1946 errichtete Dawid Beckert das Holocaust-Mahnmal am Massengrab von rund 25 Tsd. Juden, die zwischen 1942 und 1943 in Tarnów ermordet wurden. Für seinen Bau wurde eine gebrochene Säule aus den Ruinen der Neuen Synagoge mit einer Erinnerungstafel aus Granit verwendet. Das Mahnmal wurde hinter einer Kopie des Friedhofstors aufgestellt, dessen Original sich seit 1991 im Holocaust-Museum in den Vereinigten Staaten befindet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die in der Stadt freigelegten bzw. gefundenen Mazewot systematisch auf den Friedhof zurückgebracht.

Der in den Jahren 2018 und 2019 durchgeführten Untersuchung zufolge sind in der Nekropole mehr als 11 Tsd. Menschen begraben. Es gibt hier interessante Grabsteine aus dem 18. Jahrhundert. Neben den traditionellen jüdischen Grabsteinen (Mazewot) gibt es hier auch besonders gestaltete Gräber in Form von Sarkophagen, Hochgräbern, abgeschnittenen und mit Pinakeln versehenen Dreiecken, Obelisken, Säulen und architektonischen Grabsteinen. Trotz der hier durchgeführten Exhumierungen kann man nicht genau feststellen, wo alle Kriegsopfer begraben wurden. Um eine versehentliche Schändung der Gräber zu verhindern, wurden die nach dem Krieg verstorbenen Juden, auf den Friedhofswegen begraben.

1988 wurde das Komitee für die Pflege jüdischer Kulturdenkmäler gegründet, um den Friedhof vor dem Verfall zu schützen. Dank der Unterstützung der Nachkommen der Juden von Tarnów wurden mehrere Grabsteine und Grabsteingruppen restauriert und neue symbolische Denkmäler (Kenotaphen) und Tafeln aufgestellt. Seit 2000 wird der Friedhof systematisch geordnet. 2004 wurde die Gedenkstätte für die ermordeten Juden renoviert. 2005 wurde ein Friedhofsführer veröffentlicht und eine Besichtigungsroute markiert, die die Geschichte des Friedhofs und die interessantesten Grabsteine präsentiert.

Der Friedhof wurde in den Jahren 2017 bis 2019 einer umfassenden Sanierung unterzogen. Das Sanierungsprogramm umfasste die Säuberung des Geländes, die Wiederherstellung der befestigten Alleen, den Wiederaufbau und die Instandhaltung der alten Mauer und die Restaurierung des Metallzauns sowie die Restaurierung von rund 100 Grabsteinen und der Gedenkstätte. Die Sanierung umfasste darüber hinaus auch das Bestattungshaus mit einem erhaltenen Steintisch für die rituelle Waschung des Leichnams, in dem eine Ausstellung über die Geschichte der Nekropole, die Juden von Tarnów und ihre Traditionen eingerichtet wurde. Es wurden Informationstafeln über die einzelnen Friedhofsbereiche aufgestellt, die Alleen wurden neu beleuchtet und Bänke aufgestellt, das Gelände wurde auch für Menschen mit Behinderungen barrierefrei umgebaut. Eine Bestandsaufnahme von rund 5000 erhaltenen Grabsteinen wurde erstellt und ein Reiseführer veröffentlicht. An der Mauer ist ein Lapidarium mit erhaltenen Mazewot-Fragmenten von anderen Friedhöfen geplant.

Ständig werden hier neue Entdeckungen gemacht; 2023 wurden in dem vom Eingang am weitesten entfernten Teil der Nekropole 100 Grabsteine aus dem 19. Jahrhundert gefunden.